Muss ich gendern? Ist Geschlecht eine soziale Konstruktion?Vortrag
20. Februar 2024, 12:00 Uhr
Foto: Gerd Altmann/Pixabay
Sprache und Moral aus Sicht der Philosophie: Muss ich gendern? Ist Geschlecht eine soziale Konstruktion? Wir lernen von der theoretischen bis zur praktischen Philosophie fast alle ihre Bereiche kennen – und vielleicht auch, wie sich Philosophie zu brandheißen gesellschaftlichen Themen verhält.
Zeit und Ort:
20. Februar 2024 von 12:00 bis 12:45 Uhr
Phil-Turm, Hörsaal C, Von-Melle-Park 6
In den Kalender übertragen (ics)
Darum geht’s:
Viele Debatten leben davon, wie man sie aufzieht. Diese macht da keine Ausnahme: Muss ich gendern? Ist Geschlecht eine soziale Konstruktion?„Ja“ und „Nein“ erscheinen beide Male als mögliche Antworten, damit sind wir aber leider keinen Schritt weiter. Wichtiger als die Antwort selbst sind wie so häufig die Voraussetzungen, die man beim Antworten macht und die Hinsichten, auf die man abstellt. Nicht alles das können wir uns anschauen, das sehen wir aber olympisch: Der Versuch zählt.
Oft wird schnell eine rechtliche Sicht eingebracht, die ist aber meist formal und enthält in der Regel keine Gründe. Oft wird die Frage auch vordergründig als eine reine Höflichkeitsfrage behandelt. Aber dann sieht man unterliegend doch eine ganze Reihe moralphilosophischer Ansichten ihr Haupt erheben. Noch häufiger wird die Frage aber politisch gestellt. Es wird nach Zwangsmitteln gerufen, für oder wider, und auch Aktivisten werfen ihr Feuer in die Waagschale. Ideale Voraussetzungen für Getümmel also: Kontroversen, in denen jeder an jedem vorbeiredet, Einigungen, die bestenfalls Formelkompromisse sind. Da kann die Philosophie helfen.
In diesem Vortrag wollen wir über das Verdienstvolle und das Geschuldete reden und schauen, in welcher Weise Sprache als Vehikel der Moral tauglich ist oder auch nicht. Dabei lernen wir von der theoretischen bis zur praktischen Philosophie fast alle ihre Bereiche kennen – und vielleicht auch, wie sich die Philosophie zu brandheißen gesellschaftlichen Themen verhält.
Veranstalter:
Dr. Michael Oliva Córdoba (wissenschaftlicher Mitarbeiter; Universität Hamburg, Fakultät für Geisteswissenschaften, Fachbereich Philosophie)